Bio vs. Konventionell | Sauen & Ferkel
By LAND.SCHAFFT.WERTE.
Summary
Topics Covered
- Spaltenboden hygienischer als erwartet
- Beschäftigungsmaterial essenziell für Sauen
- Ferkelnest als Wohlfühloase
- Ökologie: Mehr Platz und Außenklima
- Mehr Platz kostet mehr Geld
Full Transcript
Ich stehe hier vorm LBZ.
LBZ steht für Landwirtschaftliches Bildungszentrum in Echem.
Wir wollen uns heute mal den Unterschied zwischen der ökologischen und der konventionellen Haltung anschauen.
Dafür treffen wir gleich Rebecka und Daniel!
Das sind zwei Mitarbeiter hier und mit denen checken wir das mal zusammen aus!
Also, los geht's !
Hey Rebecka!
Hallo Caro!
Geduscht hast du schon, dann schnapp dir ein paar Schuhe!
Warum muss man sich eigentlich vorher immer duschen und auch umziehen?
Bei uns ist es so, dass du auch die 48 Stündige Schweinefreiheit einhalten musst.
Das heißt, du darfst dich 48 Stunden nicht in einem anderen Schweinestall aufhalten.
Und geduscht wird hier, um die Hygiene einzuhalten.
Wir wollen uns ja heute den Unterschied zwischen der konventionellen und der ökologischen Haltung angucken Du bist jetzt nur für den konventionellen Bereich zuständig?
Genau!
Ich arbeite ab und zu auch mal im ökologischen Bereich, aber hauptsächlch im konventionellen Sauenstall.
Wo gehen wir denn jetzt als Erstes hin?
Wir gehen jetzt zuerst in die Abferkelung.
Wir fangen immer bei den kleinen Tieren an, also bei den Ferkeln.
Wir müssen uns jetzt nochmal umziehen?
Genau, wir ziehen uns jetzt noch einmal Overalls an und Gummistiefel.
Rote Overalls, diese Farbe wirst du im Bereich Sauenstall immer wieder erkennen.
Zum Beispiel die Treibebretter sind auch alle rot.
Das haben wir so ein bisschen unterschieden, damit man nicht durcheinander kommt.
Im ökologischen Bereich ist es dann die Farbe grün.
Wir ziehen uns das jetzt einfach noch mal drüber, damit wir nicht mit diesen Klamotten durch die Ställe laufen.
Wir gehen jetzt zuerst in ein Abteil 10, da sind die jüngsten Ferkel.
Gerade frisch geboren!
Deswegen gehen wir da auch als erstes rein, damit wie bei den Kleinen anfangen und bei den Großen aufhören.
Oh, wie süß!
Rebecka, wir sind ja jetzt hier im konventionellen Bereich Was bedeutet das Wort "konventionell" überhaupt?
"Konventionell" bedeutet eigentlich einfach nur herkömmlich.
Okay, das ist ja einfach!
Was sind so die typischen Merkmale eines konventionellen Stalls?
Das typischste Merkmal eines konventionellen Stalls ist eigentlich der Spaltenboden.
Dass die Tiere auf einem Spaltenboden stehen über einem Güllekeller, wo Urin und Kot direkt hinein fallen können.
Und hat das gewisse Vorteile?
Ja definitiv!
Also es ist hygienischer, gerade auch im Abferkelstall.
Da muss es natürlich auch hygienisch sein, weil sonst auch Krankheiten entstehen könnten.
Warum haben die vorne so ein Pflaster?
Das Pflaster ist zum Schutz der Gelenke da.
Damit sie sich die nicht aufscheuern und da keine offenen Wunden entstehen.
Dadurch können keine Bakterien und Keime eindringen.
Gerade beim Säugen kann es schnell passieren, dass sie sich die Gelenke aufscheuern.
Und wie sieht's aus mit Beschäftigungsmaterial? Siehst du das auch als wichtig an?
Ja definitiv!
Genauso wie Nestbaumaterial, was wir hier auch anbieten in Form von Jutesäcken.
Das ist auf jeden Fall sehr wichtig, dass die Tiere das haben!
Wir haben hier gleich zwei Beschäftigungsmaterialien in der Abferkelbucht hängen.
Kannst du uns die mal zeigen?
Zum einen haben wir dieses Seil.
Das finden die Sauen besonders schön, weil sie da drauf herum kauen können.
Das machen sie sehr gerne und aktiv!
Dann haben wir zum anderen noch diesen Beißstern.
Der ist aus Kunststoff und verformbar, das heißt die Sau kann damit rumspielen.
Die können mit der Kette herumklödern, das finden sie meistens auch sehr interessant.
Rebecka dann erstmal vielen Dank, dass du uns hier die Einblicke gewährt hast!
Sehr gerne!
Wir würden uns ja jetzt gerne noch den ökologischen Bereich anschauen.
Ganz genau! Ich schicke euch jetzt zu meinem Kollegen Daniel und da guckt ihr euch die ökologische Ferkelerzeugung an.
Ja, sehr cool!
Moin Daniel!
Moin!
Herzlich Willkommen!
Wie immer müssen wir uns hier einmal umziehen.
Dann gehen wir jetzt einmal rüber.
Jetzt gehen wir einmal in die ökologische Abferkelung.
Ja, da bin ich schon gespannt.
Wie alt sind die Ferkel, die wir gleich sehen werden?
Die sind jetzt 7 und 8 Tage alt.
Ach süß! Eben im konventionellen Bereich waren sie gerade einen Tag erst alt, das war richtig niedlich.
Im konventionellen Stall haben wir ja einen Wochenrhythmus. Also jede Woche werden neue Ferkel geboren.
Hier haben wir einen 3-Wochenrythmus, also alle 3 Wochen werden Ferkel geboren.
Das hängt damit zusammen, weil die Sauenherde deutlich kleiner ist.
Ach hier sind wir schon!
Genau!
Um wie viele Sauen handelt es sich hier im ökologischen Bereich?
32 Plätze sind es zur Zeit und wir haben 27 Sauen.
Das ist also schon deutlich weniger als in konventionellen. Da sind 250!
Was ist das hier denn eigentlich für eine Box?
Das ist das Ferkelnest!
Wir befinden uns hier in einem Außenklimastall und kleine Ferkel müssen es warm haben.
Deswegen sind auch hier oben die Dunkelstrahler drin.
Wenn man die Hand davor hält merkt man auch sofort, dass es warm wird.
Dieser Bereich gehört nur den Ferkeln.
Da kommt die Sau auch nicht hin?
Genau!
Da ist dieses Trenngitter vor.
Das ist die Wohlfühl-Oase der Ferkel.
Das Kinderzimmer quasi!
Daniel, was bedeutet der Begriff "ökologisch" überhaupt?
Umweltverträglich und tiergerecht.
Was würdest du sagen sind typische Merkmale, die einen ökologischen Stall ausmachen?
Das Platzangebot ist deutlich größer.
Und dann haben wir immer einen Zugang zum Außenbereich, also Außenklima für die Tiere.
Und zum Teil die eingestreuten Liegeflächen.
Würdest du sagen, dass sich der konventionelle Bereich manchmal auch ein Vorbild am Ökologischen nimmt?
Oder der Ökobereich auch mal ein Vorbild im Konventionellen sieht?
Ja, das denke ich schon.
Man sieht ja, dass Tierwohl heutzutage immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Immer mehr konventionelle Ställe werden auf Festmist oder als Außenklimastall gebaut.
Ich finde es wichtig, dass beide Bereiche ihr Gutes tun.
Der Unterschied zu den konventionellen Ställen ist halt deutlich mehr Platz und 100 Prozent ökologisch erzeugtes Futter.
Wir haben jetzt schon öfter darüber gesprochen, dass die auch einen Auslauf haben.
Können wir uns den mal anschauen?
Ja gerne!
Das sieht ja wirklich sehr idyllisch aus hier!
Das hier ist der Außenbereich mit Auslauf.
Wenn man die jetzt hier so sieht, dann sieht das schon sehr idyllisch aus!
Und man denkt, die müssen ja total glücklich sein!
Würdest du sagen die Tiere hier sind glücklicher als im konventionellen Bereich?
Ne, glücklicher würde ich nicht sagen.
Zufriedener vielleicht, duch mehr Beschäftigungsmaterial.
Ökologisch ist ja so, dass ich deutlich mehr Platz pro Tier vorgeschrieben habe Wenn ich denen konventionell genauso viel Platz und einen Auslauf geben würde, Dann müsste ich dafür auch mehr Geld bekommen, weil ich mehr Stallfläche benötige.
Wir haben uns heute die konventionelle und die ökologische Ferkelerzeugung angeschaut.
Ich finde beide Sachen ziemlich spannend!
Was ist eure Meinung zu dem Thema?
Welche Haltungsbedingungen findet ihr besser?
Schreibt's mir gerne unten in die Kommentare!
In der nächsten Folge schauen wir uns dann die konventionelle und ökologische Mast an!
Also, bis dahin!
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